Faktencheck: Wird die Lohrer Innenstadt „zu Tode beruhigt“?

Was ist der Anlass für den Faktencheck?

In letzter Zeit werden vermehrt Befürchtungen geäußert, leider zum Teil auch Gerüchte geschürt, im Zuge der Erstellung und der Umsetzung des Verkehrsentwicklungskonzepts würde Lohr verkehrlich „zu Tode beruhigt“.

Wie ist die Ausgangssituation?

Diesen Befürchtungen will ich deutlich entgegenwirken: Der zentrale Versorgungsbereich „Innenstadt“ muss stets gut erreichbar sein, mit allen Verkehrsmitteln. Das ist in mehreren städtebaulichen Konzeptpapieren (Einzelhandelsentwicklungskonzept, Integriertes Städtebauliches Entwicklungskonzept 2030) eindeutig festgehalten und hierüber sind sich alle Stadtratsfraktionen und die Stadtverwaltung einig.

Weitere Informationen finden sich in den Kommentaren. Herzliche Einladung an alle Bürgerinnen und Bürger zur Sondersitzung des Lohrer Stadtrats zum Thema „Verkehr“ am Montag den 9. März ab 18 Uhr.

Worüber wird u.a. diskutiert?

1) Nach längerer Diskussion um den besten Standort des neuen Parkdecks fiel die Entscheidung zugunsten des aktuellen Standorts an der Ignatius-Taschner-Straße. Wohlwissend, dass dadurch merklich mehr KFZ-Verkehr auch an die Wohnbebauung Ecke Anlagestraße/Alfred-Stumpf-Straße heran geführt wird. Vor diesem Hintergrund kam aus dem Stadtrat heraus die Forderung, die Anlagestraße als Einbahnstraße (befahrbar von Sendelbach kommend in Richtung Westtangente) auszuweisen. Diese Maßnahme könnte die Mehrbelastung im Zuge des Parkdeckneubaus (etwas) kompensieren.

2) Aus der Bürgerarbeitsgruppe zum motorisierten Individualverkehr (MIV) wurde der Vorschlag in das Verkehrsentwicklungskonzept eingebracht, die Alte Mainbrücke als Einbahnstraße (befahrbar von Sendelbach kommend in Richtung Lohr) auszuweisen.

3) Nach Fertigstellung des neues Brauereigeländes wird der Fußgängerkreuzungsverkehr über die Alfred-Stumpf-Straße merklich zunehmen. Um darauf zu reagieren lautet ein Vorschlag, die Alfred-Stumpf-Straße als Einbahnstraße (befahrbar vom Parkdeck kommend in Richtung Ludwigstraße) auszuweisen. Im weiteren Verlauf gerät die Kreuzung Ludwigstraße/Grafen-von-Rieneck-Straße/Hauptstraße/Alfred-Stumpf-Straße in den Blick: Wie kommt dieser zum Teil räumlich beengte Kreuzungsbereich mit zusätzlichen Verkehrsaufkommen zurecht?

Was ist meine Position als Lohrer Bürgermeister?

Nochmals klar und deutlich: Der zentrale Versorgungsbereich „Innenstadt“ muss stets gut erreichbar sein, mit allen Verkehrsmitteln. Zugleich will ich keinesfalls verkehrliche Entwicklungsmöglichkeiten für unsere Stadt vorschnell ausschließen. Dies gilt umso mehr, wenn eine dieser Möglichkeiten aus einer freiwillig tätigen Bürgerarbeitsgruppe heraus in den Prozess eingebracht wurde. Diesen Vorschlag ohne Not und Prüfung von vornherein abzulehnen, halte ich für eine Geringschätzung des ehrenamtlichen Engagements von Bürgern, die sich in der Freizeit für ihre Stadt stark machen. Im Zuge der Erstellung des Verkehrsentwicklungskonzepts können die einzelnen Diskussionspunkte (siehe oben Ziffer 1 bis 3) in ausreichenden Maße und auf breiter Datenbasis diskutiert werden. Dieser Diskussionsprozess muss geführt werden! Erst dann kann entschieden werden, was das Beste für unsere Stadt ist.

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